QUOTE(rusty @ 10. März 2015, 14:40)
...abgesehen von den anderen Vor- und Nachteilen die die beiden Länder bieten (und 200h vs. 135h)...
Eine wichtige Frage ist doch immernoch, was du mit den (theoretischen) 135h anfangen kannst und willst. Wie soll es denn dann weitergehen?
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... da ich im Europäischen Raum immer nur komplette Angebote finde wie 66999€ von 0-CPLH, jedoch nicht im Detail aufgeschlüsselt, wo sich Fragen stellen wie, ist hier IFR schon mit dabei?
Die Frage stellt sich nicht. 67k€ ist für einen ab initio EASA-CPLH vermutlich schon extrem eng kalkuliert. Da kann kein IR mit dabei sein.
So wie ich es verstanden habe, hat sich in Europa die Tür für SE-IR (single engine instrument rating) mittlerweile ganz geschlossen, somit braucht man für das Instrumentenrating auch ein multi-engine type rating. Auch bei möglichst hohem Anteil an Simulatorstunden bist du nur für das IR inkl. ME-TR leider schon wieder bei dem Gegenwert eines schicken Neuwagens.
Ein bisschen Geld kannst du sparen, falls du bereits vorher einen PPL-
A hast, auf dem du das IR machst und es dann umschreibst.
EASA CPLH+IR in einem Rutsch wird heutzutage bestimmt deutlich jenseits der 100k kosten.
Und Pauschalangebote sind sowieso (höchstens halbseriöse) Lockangebote, auf das Kleingedruckte ist zu achten. Erstens wird da vorausgesetzt, dass du es mit Mindeststunden durchziehst, manchmal wird dann auch die praktische Ausbildung künstlich in die Länge gezogen um doch wieder im wirtschaftlichen Bereich zu liegen. Zweitens sind da in aller Regel verschiedenste Kosten nicht mit eingerechnet.
Ich schätze mal, dass man bei solchen Pauschalpreisen damit rechnen sollte, das man dann am Ende 10-20% mehr als ursprünglich versprochen bezahlt hat.
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Was kostet der CFI in der EU,...? Manchmal ist Nachtflug schon mit inkludiert, manchmal nicht...
Keine Ahnung. Das lässt sich wahrscheinlich auch wieder kaum pauschal beantworten.
Aber hier stellt sich mir die Frage, was du in Europa als Anfänger mit einer Lehrberechtigung anfangen willst?
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Weiters findet man unendlich viel leichter einen Weg wie ein FAA-CPLH auf JAR-CPLH ergänzt wird, aber nirgends wie es umgekehrt funktioniert!? Also JAR-CPLH auf FAA-CPLH, welche Kosten entstehen hier, oder ist es wirklich nur ein Formal Akt wie nicht näher beschrieben in einigen Foren steht?
Also erstmal Vorsicht mit veralteten Infos. JAR ist nicht mehr. Zu EASA-Umschreibungen im Heli-Bereich gibt es bisher wahrscheinlich kaum zuverlässige Erfahrungsberichte. Wahrscheinlich ist das meiste vergleichbar aber der Teufel steckt im Detail.
Sehr gut beschriebene Infos, wie die Lage zu JAR-Zeiten war, findest du auf der Seite von Marcus Aulfinger,
helischein.de.
Das Einzige was bleibt, ist die EASA-FCL zu wälzen und zu gucken, ob und wo sich was geändert hat. Und dann evtl. beim LBA bzw. der FAA anzurufen und es sich von denen bestätigen zu lassen.
Flugschulen werden sich meistens nicht richtig auskennen und/oder dir nur das erzählen, was du hören willst.
So wie ich es in Erinnerung habe, ist es nur ein Formalakt gewesen, einen JAR-CPLH (oder -PPLH) in einen FAA-
PPLH umzuschreiben... Alles weitere musste wohl neu gemacht werden.
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Die erwähnten Zahlen hier sind die Dollars.
Das sind viel zu konkrete Zahlen von irgendeiner spezifischen Flugschule. Das hängt doch von unendlich vielen Faktoren ab, wie viel sowas am Ende wirklich kostet. Wie genau willst du das denn vorher ausrechnen? Dann müsstest du jetzt anfangen, in den Staaten bei Supermärkten die Milchpreise zu vergleichen.
Stellen wir uns mal vor, dass du jetzt aktuell Summe X - sagen wir mal 100k€ - unter der Matratze oder auf der Bank bereit liegen hast.
Wenn du dich trotz des aktuellen Dollarkurses entscheidest, jetzt rüber zu gehen, wirst du ja wohl kaum für deine ganzen 100k€ auf einen Schlag Dollars kaufen. Du würdest rüber fliegen, dich mit dem Nötigsten einrichten und anfangen, deine Ausbildung in möglichst kleinen Schritten zu zahlen. Und dabei hoffen, dass die Parität ausbleibt und sich der Euro möglichst bald fängt, damit du für Flugstunden 80 bis 90 deutlich weniger Geld los wirst als für Flugstunden 0 bis 10.
Dabei würde es gar keine Rolle spielen, dass du jetzt schon versuchst hast, abzuschätzen, ob du dann deinen Flug zum Robinson Safety Kurs vielleicht für 300$ bekommst. Oder ob du mit den Mindeststunden hinkommst und keinen check ride wiederholen musst. Oder noch viel wichtiger; ob du gleich nach dem Schein einen Job bekommst oder Geld für die Jobsuche brauchst.
Sehr viele Kosten sind nicht abschätz- und vorhersehbar. Du brauchst vorher einen dickes Polster für alle Eventualitäten, alles andere wäre dumm. Zu eng kalkuliert und du riskierst deine ganze Investition noch mehr, als du es eh schon tust.
Aber wenn du satt ausreichend Reserve hast, kannst du dich gut auf deine Ausbildung und die Jobsuche konzentrieren. Und wenn alles super läuft, hast du am Ende ein schönes Startkapital für den nächsten Lebensabschnitt.
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Ich bin zwar mit EU-Flugschulen in Kontakt, aber irgendwie lassen sich die nicht über die Preise aus, da sind die EUler in dem Bereich bissl verschlossen -.-, dabei wäre die Frage eigentlich nicht schwer und eine Zahl als Antwort würde genügen...
Was heißt denn für dich in Kontakt? Ich vermute mal, du hast an ein paar Schulen eine kurze Mail-Anfrage geschickt. Klar, da kommt dann selten mehr Info, als sowieso aus der Homepage ersichtlich ist.
Wenn du mit denen persönlich sprichst, und die merken, dass du ein echter potenzieller Kunde bist, wird auch mehr Info kommen. Du willst ja wissen, welche Leistung du zu welchen Kosten detailliert zu erwarten hast. Wenn dann keine konkreten und plausiblen Infos und Zahlen kommen, gleich umdrehen, gehen und nach einer anderen Schule suchen!
Lass dich nicht von Akquise-Gefasel, bunten Bildchen und Job-Versprechen einlullen, es geht um dein Geld und darum, einen seriösen, verlässlichen und kompetenten Abnehmer dafür zu finden!
Ich sehe die ganze Sache so:
Durch das Abrutschen des Euros verschiebt sich das Kostenverhältnis, leider sogar relativ deutlich. Es ändert aber nichts an den anderen grundsätzlichen Fragen, allen voran: Wie, wann und wo kommst du an deinen ersten halbwegs festen Job, an die ersten ein-, zweitausend Flugstunden? Welcher Weg bietet einem (persönliche Voraussetzungen und Eigenheiten in Betracht gezogen) die besten Chancen bzw. überschaubarsten Risiken? Wo soll die Reise denn überhaupt mal ungefähr hingehen?
Sehr schwierige Fragen, es gibt leider nicht
DIE Antwort und
DEN Weg, nicht für dich persönlich und erst recht nicht allgemeingültig für alle, die es mal schaffen wollen.
Mit einer Kostenaufstellung wirst du das alles nicht beantworten können. Wenn du eine Tabelle malen möchtest, dann fang mal mit einer Pro-EU vs. Pro-USA Gegenüberstellung aller Aspekte an. Richtig kompliziert wird es übrigens, wenn du noch eine dritte Spalte, zb. Pro-AUS hinzufügen möchtest.
Wenn man es wirklich versuchen will, die Kohle zusammen hat, sich so gut es nur geht informiert hat, alle realistischen Optionen durchleuchtet und verglichen hat, dann kommt irgendwann der Punkt, an dem man eine Entscheidung treffen und diese durchziehen muss. So schwierig das auch leider ist, es führt kein Weg daran vorbei.
Nur eins ist klar: Man muss es wirklich wollen. All jenen wünsche und gönne ich viel Erfolg!
Bitte korrigiert mich, wenn ich Entscheidendes übersehen oder Denkfehler in meiner Argumentation habe, danke.
VG