Oppin/MZ. Der Dienst geht vor. Rettungshubschrauber "Christoph Halle" wurde - natürlich mit Besatzung - am Freitagnachmittag zum Einsatz gerufen, als er eigentlich mit seinem Zwilling "Christoph Sachsen-Anhalt" einem Fachpublikum präsentiert werden sollte.
Die beiden rot-weißen Hubschrauber vom Typ MD 900 "Explorer" - jeder kostet etwa vier Millionen Euro - starten künftig vom Flugplatz Oppin aus zu Intensivtransporten in ganz Sachsen-Anhalt und auch in andere Bundesländer. In Dienst gestellt wurden sie von der HSD Hubschrauber Sonder Dienst Flugbetrieb GmbH & Co.KG. Beatmungsgerät, Überwachungsmonitor, Spritzenpumpen und ein Defibrillator gehören unter anderem zur hochmodernen Ausstattung. Am Luftrettungszentrum wird zudem ein Inkubator für den Transport von Frühchen vorgehalten. Das in den vergangenen Wochen eingewiesene Hubschrauberteam lobte den niedrigen Geräuschpegel, geringe Vibrationen, den größeren Platz für die Versorgung der Patienten und ein System, das bei schwierigen Platzverhältnissen die Landung ermöglicht.

"Christoph Sachsen-Anhalt" ist der einzige Intensivtransporthubschrauber im Land, der täglich rund um die Uhr eingesetzt werden kann. "Christoph Halle" unterstützt ihn montags bis freitags. Das hiesige Hubschrauberteam - acht Piloten, 25 Notärzte und 15 Rettungsassistenten - kann darüber hinaus noch immer auf das Vorgängermodell Bell 222 zurückgreifen, das in zehn Jahren 7 000 Mal angefordert wurde. Tendenz steigend. Sozialminister Gerry Kley (FDP) taufte "Christoph Sachsen-Anhalt" gestern mit Sekt und wagte mit Halles Bürgermeisterin Dagmar Szabados einen Rundflug.

Über die Vorteile der Neuanschaffungen waren 140 Ärzte, Mitarbeiter regionaler Rettungsorganisationen, Piloten und Vertreter benachbarter Luftrettungszentren zuvor auf einem Symposium informiert worden. Sie diskutierten auch Abläufe und Probleme des Intensivtransports in der Luft. "Das war ein wichtiger Informationsaustausch zwischen den Crews und den Kollegen am Boden", fasste Dr. Thomas Krechlok, leitender Hubschrauberarzt aus dem Bergmannstrost, anschließend zusammen.

Quelle: naumburger-tageblatt.de