Hast Du mal darüber nachgedacht die Ausbildung bei der Bundeswehr zu machen? Da wirst Du während der Ausbildung sogar noch bezahlt und im Truppendienst vermutlich sogar noch besser als ein ADAC-Pilot. Allerdings muß man schon wissen, was eine militärische Laufbahn bedeutet. Ich selbst bin zwar nicht beim Bund geflogen, war aber für 10 Jahre als Zeitsoldat dort.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich jemand schon früh dafür begeistert und informiert, wie der Traumberuf erreicht werden kann. Allerdings ist das beim Hubschrauberfliegen schon eine besondere Sache. Ich will jetzt nicht desillusionieren, aber die Hürden sind extrem hoch und die späteren Verdienstmöglichkeiten extrem schlecht!
Bei dem Tempo der Erhöhung der administrativen Hürden

, gehe ich davon aus, dass in 5 Jahren ein ADAC-Pilot einen ATPL (Verkehrshubschrauberführer) benötigt (Bitte um Kommentare, falls ich total falsch liege), jedenfalls zumindest eine IR (Instrumentenflugberechtigung). In Deutschland kostet die Ausbildung dafür mindestens 200.000 Euro in einer durchgehenden Ausbildung auf den entsprechenden Turbinenhubschraubern. Unter Umständen geht man mit kostengünstigen Kolben-Hubschraubern bis zum CPL (Berufshubschrauberführer), das kostet ca. 100.000 Euro und kann sich eventuell die weiteren Stunden und die Instrumentenflug-Ausbildung bezahlen lassen. Letzteres hängt aber vom Bedarf an Piloten ab und der Marktsituation, ob man auch anderweitig auf bereits ausgebildete Piloten zurückgreifen kann.
Wenn Du die ATPL-Ausbildung in USA machst, mußt Du drüben mindestens 1000 Stunden fliegen, um den Schein für Deutschland umschreiben lassen zu können. Dafür dürfte man mindestens 5 Jahre einschl. Ausbildung benötigen und muß ein Unternehmen finden, dass das mitmacht bzw. finanziert. Für Deutsche umso schwieriger, da auch in USA viele Amerikaner fliegen wollen.
Alles in allem: ein toller Beruf, aber gib Dich keinen Illusionen hin. Es sind viele dabei arm geworden und ich kennen keinen der reich geworden ist - außer an schönen Erlebnissen und tollen Erfahrungen.
Neben der Bundeswehr sehe ich derzeit nur noch einen vielversprechenden Weg, um das Ziel Berufspilot auf Hubschrauber zu erreichen, ohne einen Geldscheißer zuhause zu haben: Geh zur Lufthansa, mach den "normalen" Verkehrsflugzeugführerschein, verdiene viel Geld als Linienpilot und nutze die Freizeit, um "nebenher" mit dem verdienten Geld die Hubschrauberlizenzen zu erwerben. Für diesen Weg kenne ich auch einige erfolgreiche Beispiele