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Full Version: Finanzkrise - Lage am Markt
Helikopterfliegen.de - Forum > Hubschrauber > Allgemeines...
Cyclic
Hey ihr Piloten,

jeden Tag melden derzeit viele Firmen Kurzarbeit an und immer wieder werden schlechte Zahlen und Auftragsrückgänge in der Wirtschaft gemeldet. Auch ist keine Entschärfung dieser Lage in greifbare Nähe gerückt. Nun möchte ich mal die Piloten hiermit fragen, die weltweit unterwegs sind oder auch gerade noch ihre Ausbildung absolvieren, MERKT IHR DAS AUCH, SPRICHT SICH DAS BEI EUCH GENAUSO RUM ODER WIRD NUR MEHR SCHLECHT GERDET ALS RECHT?? wacko.gif

Freue mich über Antworten thumbs.gif

Gruß

Christian
huey_
Die Lage ist überall schlecht.

Zwar werden Piloten nach wie vor benötigt, doch ist die Nachfrage stark gesunken.
Dadurch können sich die Firmen natürlich die mit den besten Voraussetzungen heraussuchen, so das es für "Youngsters" immer schwieriger wird.....
nexus
Wenn Du wartest bis es wieder besser wird könnte es allerdings schon wieder schlecht geworden sein bis Du fertig bist.
Noch vor nem halben Jahr wurden angeblich Low Timer mit CPL+IFR genommen.

Mein Fluglehrer ist gerade Ende des Jahres weg nach Kalifornien mit deutlich unter 1000 Stunden nur Schweizer 300 und bekommt das Type-Rating bezahlt, lange gesucht hat er angeblich nicht.
GONZO
@nexus:
Was für ein Type-Rating bekommt Dein Fluglehrer und wo fängt er an?
nexus
Weiß ich jetzt im Detail nicht mehr, für mich war halt wesentlich, daß er nicht mehr da ist und ich dann nen anderen bekomme. Type erinnere ich mich dunkel an was mit 500 kann ich aber nicht mehr beschwören.
GONZO
Könnte ne Hughes 500 sein, toller Hubschrauber thumbs.gif
flyindutchman
Hi,

die Lage ist gerade wirklich nicht einfach.
War es bis im September letzten Jahres eigentlich Formsache einen Job zu bekommen (zumindest mit ausreichender Stundenzahl und IR) sieht es jetzt gerade gar nicht mehr gut aus.
Selbst die großen Offshore-Player scheinen gerade einen Gang zurück zu schalten.
Allerdings ist es der normale Lauf der Dinge, Aviation ist eben sehr zyklisch.
Cyclic
Hey, danke an euch. Würde mich freuen, wenn noch ein paar mehr schreiben, vielleicht gibt es auch welche, die was positives zu berichten haben, wäre doch schön rolleyes.gif

Gruß Christian
huey_
Die Sache ist eigentlich ganz einfach:

-Hast du CPL(H) mit IR oder ATPLH
-Erfahrung im BIV-Fliegen
-mindestens 1500 Stunden (besser 3000 Std)
-Erfahrungen aus Militär oder Polizei
-gültiges IATA/CRM/HiS
-sprichst mindestens 1, besser noch 2 Fremdsprachen
-hast mehrere "gefragte" Type-Ratings
-Bist du bereit, für 2500 Euro netto weltweit auf Abruf einsetzbar zu sein
-Kennst du mindestens einen Mitarbeiter in der jeweiligen Personalabteilung persönlich?......

......dann findest du recht schnell einen Job.
Alleine ein "Nein" zu obigen Aussagen verschlechtert die Aussichten dramatisch.

Zu schwarz gemalt?
Nein, sicher nicht-so sieht es derzeit aus...

Die Lage wird nicht besser....alle Firmen wollen (oder müssen) sparen.
Da man aus einem Piloten bzw. Hubschrauber aber nicht mehr FLugstunden rausquetschen kann, als gesetzlich erlaubt, wird eben an der einzigen verbliebenen Stellschraube gedreht: Den Gehältern der Piloten...
Und die sind mittlerweile (meistens) froh, überhaupt noch fliegen zu dürfen..
Joachim
Hallo

Ich mag es schon bald nicht mehr sagen ...

Von einer Krise ist bei uns "noch" nicht zu merken.
Es wird praktisch von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geflogen.
Lediglich das Wetter in den Bergen setzt das natürliche Limit.
Mal sehen was noch alles auf uns zu kommt wenn die grosse Schneeschmelze einsetzt.
Gefühlsmässig würde ich sagen, das die Skisaison dieses Jahr bis Ostern dauert.
Auf Grund neuester Lawinenforschungsergebnisse sind bereits jetzt gewaltige neue Lawienenverbauungen von den Gemeinden und Kantonen geplant.
Das Amt für Geologie hat bereits avisiert das zig-tausende Tonnen Felsüberhänge an diversen Passstrassen gesprengt werden müssen.
Nicht zuletzt auf Grund des bereits langen Winters müssen unzählige Berghütten im Sommer saniert/repariert werden.
Kurzum: Es wird sehr viel Materialtransporte geben.

Dennoch sind bald Ferien angesagt ... OHNE fliegen. rolleyes.gif

Gruss
huey_
DU gehörst aber auch zu der Gruppe, die nahezu alle o.a. Punkte mit einem "JA" beantworten kann...

Wer gute Voraussetzungen mitbringt, findet auch einen Job in der Fliegerei-denn geflogen wird weiterhin, Krise hin oder her.

Nur die Rahmenbedingungen ändern sich-vielleicht weniger ausgeprägt für die Profis und alten Hasen, aber deutlich für die Jungen....
Joachim
QUOTE(huey_ @ 02. März 2009, 22:29)
... aber deutlich für die Jungen....


Nein, nicht unbedingt.

Das Problem liegt tiefer. Mehr wie einmal habe ich schon versucht den Herrn Jungpiloten und Schülern hier, direkt und auch indirekt, einen Weg aufzuzeigen. Manchesmal habe ich auch mit dem Zaunpfahl gewunken.

Und was machen die Herrn? Sie wissen alles besser und philosophieren zwischen Florida, Californien und Australien hin und her und merken nicht, das die Glocken auch vor der eigenen Haustür bimmeln und das billiger und immer billiger mittelfristig für sie sogar teurer ist.
Kurzum: Sie schulen und fliegen am Markt vorbei.

So, für heute habe ich fertig ... mad.gif
Mücke
Kann hier mal ein Insider vom LBA posten, wieviele neue CPL(H)
es in den letzten 5 Jahren jeweils gegeben hat?

Oder anders:

Können der Herr/die Dame mit einer Lizenz vom 01.01.2004 sowie die/der mit der Lizenz vom 31.12.2008 mal jeweils die letzten 4 Stellen ihrer Lizenznummer 332200xxxx angeben, dann können wir das selbst berechnen.
flyindutchman
Hallo,

kann mich im Großen und Ganzen Huey nur anschließen!
Gute Beziehungen und natürlich Stunden und Qualifikationen sind das A und O in der Branche. Und wo bitte soll ich diese Erfahrung sammeln? Mit den tollen Amerikaratings und der so wertvollen R22 Zeit komme ich keinen Meter weiter bei den großen Firmen.

Joachim, ich würde gerne wissen wie du das meinst mit den tollen Jobs, die es ja anscheinend für qualifizierte Gebirgspiloten en Masse gibt?!
Ich finde es sehr gut dass du versuchst allen ein wenig Mut zu machen.
Aber wollen wir der Wahrheit ins Auge sehen, selbst als komplett ausgebildeter Gebirgspilot ist es sehr schwer, gut bezahlte Festanstellungen zu bekommen. (schon gar nicht zu den Konditionen wie sie z.B. die Armee bezahlt)
Nichts für ungut, aber so einfach ist es leider nicht!

Gruß
flyindutchman
muermel01
@Joachim

Mich würde aber auch interessieren wo es in Europa die tollen Jobs gibt von denen du hier schwärmst.

Auf dieses Posting (unten!), habe ich auch noch keine Antwort bekommen!?

http://www.helikopterfliegen.de/forum/inde...p?showtopic=588

Ist nicht böse gemeint, nur hätte ich mal gerne ein paar Antworten auf die Fragen die ich (siehe Posting oben) und Flyingdurchman hier gestellt haben.

lg
Torquestripe
QUOTE(Joachim @ 02. März 2009, 21:49)
Das Problem liegt tiefer. Mehr wie einmal habe ich schon versucht den Herrn Jungpiloten und Schülern hier, direkt und auch indirekt, einen Weg aufzuzeigen. Manchesmal habe ich auch mit dem Zaunpfahl gewunken.

...

Kurzum: Sie schulen und fliegen am Markt vorbei.

So, für heute habe ich fertig ...  mad.gif
*



Joachim, ich kann deinen Aerger zwar teilweise verstehen, aber warum soll sich ein Jungpilot von Beginn an auf einen Markt festlegen muessen? Wieso ist es in der europaisches Onshore VFR Fliegerei so schwer, einen Piloten hinterher auf den Markt 'zurecht zu schneiden', bzw gibt es ueberhaupt einen Grund abseits der noetigen finanziellen Investition?

Ich weiss nicht ob du es warst, aber ich meine mich erinnern zu koennen, dass jemand in diesem Forum geschrieben hat, dass man einen 1000 Stunden R22 Piloten aus den USA nicht mit einer vollbeladenen 407 in die Alpen schicken kann. OK, kann ich verstehen - aber was ich nicht verstehe ist, warum man einem solchen Piloten nicht das benoetigte Training geben kann/will.

Was kann ein solcher Pilot nicht lernen, das man einem frisch gebackenen JAA PPL/CPL beibringen kann? Wieso haben Offshore Provider keine Probleme damit, 200h/500h/1000h/2000+h Piloten auf Twins und die Offshorefliegerei umzuschulen? Wieso haben Firmen in den USA kein Problem damit, 1000+-h Piloten aus Florida weiterzubilden, um im Grand Canyon/Alaska/GoM fliegen zu lassen? [@Muermel: ENG ist in den USA kein Einstiegsjob, sondern verlangt oftmals die gleichen Anforderungen wie EMS]

Wieso findet man in Europa Firmen, die einem 50h PPL ein zB 206 Rating 'andrehen', um waehrend Veranstaltungsrundfluegen Stunden sammeln zu lassen? Was kann dieser Pilot (ausser fuer sein eigenes TR zahlen und zudem den Heli waehrend der Veranstaltung zu mieten), dass ein CPL nach einem Typerating nicht kann? Mit wem wuerdest du lieber als Passagier auf einem Rundflug fliegen?



Wenn du in der Position bist (oder zumindest waehrest), Piloten fuer Utilityfliegerei in den Alpen einzustellen - haette ein Kanditat mit folgendem (hypothetischem) Lebenslauf eine Chance oder aus welchen Gruenden wuerdest du ihn abweisen? (Ausbildung nicht in Europa/keine ausreichende onshore Erfahrung in den letzten jahren/keine ausreichende SE SPVFR Erfahrung in den letzten Jahren/Gehaltansprueche zu hoch/...)

2000: PPL/IR/CPL/CFI/CFII in Florida
2001-2003: 1200 Stunden in den USA als Fluglehrer und CPL (R22/44, B206B/L)
2004: JAA Conversion, CPL+IR
2005: Offshore als First Officer auf S76, am Ende des Jahres ATPL Erwerb
2006: Offshore mit 2. Typerating auf EC155, Senior First Officer
2007-2009: S76/EC155 Captain Offshore, im letzten Jahr zudem noch als Line Training Instructor

Alter bei Bewerbung 28/29; 1200h SingleEngine, 3000h MultiEngine/-Crew; dazu bereit, etwas Gehalt einzubuesen (letztes Gehalt 8500EUR brutto); auf keinen Fall dazu bereit, auch nur eine Flugstunde fuer Typerating/Umschulung aus eigener Tasche zu bezahlen.

Ich bin mir 99%ig sicher, 2004 haettest du den Kanditaten nicht einmal zu einem Interview eingeladen, geschweige denn Fliegen sehen wollen. Gibt es dir auch nur ein wenig zu denken, dass eine andere Firma bereit war, dem von dir abgewiesenen Kandidaten innerhalb von drei Jahren zwei ME Typeratings zu sponsorn (ca 60.000EUR pro 'Stueck') und mit 26/27 Jahren zum Captain/Line Trainer zu befoerdern? Wenn du den Kandidaten nicht einstellen wuerdest - warum sollte er deiner Meinung nach in der Offshorefliegerei bleiben und nicht die Moeglichkeit haben, die anderen Facetten des Helikopterfliegens zu erfahren?
Mücke
QUOTE
Ich weiss nicht ob du es warst, aber ich meine mich erinnern zu koennen, dass jemand in diesem Forum geschrieben hat, dass man einen 1000 Stunden R22 Piloten aus den USA nicht mit einer vollbeladenen 407 in die Alpen schicken kann. OK, kann ich verstehen - aber was ich nicht verstehe ist, warum man einem solchen Piloten nicht das benoetigte Training geben kann/will.


Hallo TS,

zunächst einmal gratuliere ich zu dem fliegerischen Werdegang.
Nicht schlecht.

Das mit der R22 und der 407 war von mir.
Du darfst hier eines nicht vergessen:
Offshore wird immer mit 2 Piloten geflogen und unser 200 Stundenmann ist immer unter Aufsicht eines erfahrenen Captains, während onshore und SE-VFR keiner auf unseren Mann aufpasst (kostet einen Sitzplatz und somit wieder Geld) und wie wir alle wissen, shit happens. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz, niemand ist willens in einen Neuling zu investieren.

Als ich noch jung war und wenig Turbinenerfahrung hatte, hat die Versicherung doch glatt die Selbstbeteiligung verdoppelt, für den Fall, daß ich was verbiege.
Das muß man auch erstmal wegstecken können und wollen.
Torquestripe
QUOTE
Hallo TS,

zunächst einmal gratuliere ich zu dem fliegerischen Werdegang.
Nicht schlecht.


Wie gesagt, hypothetischer Lebenslauf. Ich selber habe gerade erst mein 2. 'Offshore-Jahr' begonnen und habe 'nur' ATPL mit 2 TRs. Es gibt aber dennoch Beispiele, die mehr oder weniger in dieses Profil passen.

QUOTE
Damit beißt sich die Katze in den Schwanz, niemand ist willens in einen Neuling zu investieren.

Genau das ist der springende Punkt, aber fuer mich wird daraus nicht sichtbar, warum die Schuld immer wieder auf den Neuling gelenkt wird, indem man nicht-europaeische Ausbildungen schlecht redet oder behauptet, die Ausbildung sei nicht dem Markt entsprechend.

Zum Rest schreibe ich im Laufe der Woche noch etwas, muss heute Abend noch weg.
muermel01
QUOTE(Torquestripe @ 09. März 2009, 19:13)
Genau das ist der springende Punkt, aber fuer mich wird daraus nicht sichtbar, warum die Schuld immer wieder auf den Neuling gelenkt wird, indem man nicht-europaeische Ausbildungen schlecht redet oder behauptet, die Ausbildung sei nicht dem Markt entsprechend.

*



***
Ich bekomme auch keine Antworten auf die Fragen, welche ich zum gleichen Thema schon gestellt habe. Seltsam seltsam..... dry.gif

Scheint so als wenn die Offshore-Industrie verstanden hat wie man sich fähige Piloten heranbildet. Mein Entschluss, erstmal nicht bei einem Onshore-Operator zu fliegen, scheint sich zu bestätigen.

lg
HerrVorragend
So, nun fast 2 Jahr später möchte ich das Thema noch mal aufrollen.

@muermel01: Was ist denn aus dir geworden? Wie weit bist du mit deiner Ausbildung und wo fliegst du im Moment? Eventuell Antwort per PM.

Wie ist die Lage am Markt heute? Ich stehe vor der Entscheidung eine Ausbildung zu beginnen, oder eben nicht. Was ich gelesen habe war bis jetzt fast immer negativ und nimmt einen schon stark den Mut so viel Geld zu investieren, wenn am Ende nur die Schulden rufen. Doch waren die meisten Beiträge auch nur von 2008 bzw. 2009, selten von 2010.

Ich würde mich über ein paar Antworten freuen. Danke
huey_
Finanzkrise, Massenkonkurs, hoher Ölpreis-was glaubst du, wie sich die Lage entwickelt hat?

Nach wie vor gilt:
Erfahrene Piloten werden händeringend gesucht.

Für "Anfänger" ist die Situation aber nicht einfacher geworden.....
silber
Hallo,

Kennt sich jemand in Raum USA/Kalifornien aus? oder hat dort gearbeitet?

Wie sieht es mit Jobs dort aus? wie viele Firmen ungefähr gibt es dort?

Gibt es spezielle Internet Seite Extra für diesen Raum?

( Natürlich bezüglich Heli-jobs)!

Gibt es schulen in Deutschland wo man seine jaa cplh auf faa konvertieren kann?

Zumindest den theoritest schon mal machen kann. wenn ja wie heisst die Schule?

Hat schon Jemand hier( in Forum ) in Kalifornien mehrere Jahre für eine Firma gearbeitet? kann derjenige vielleicht mir Ambösschen paar Erfahrungsberichte schildern ev. auf pm!?

Ich danke im Vorraus!!!



huey_
Hast du eine Green-Card bzw. eine Arbeitserlaubnis für die USA?

Piloten ohne Arbeit gibt es dort nämlich "wie Sand am Meer"....

Ohne Arbeitsgenehmigung geht dort ohnehin nichts-und diese bekommst du nicht, wenn du "nur" Pilot bist/sein willst....
muermel01
QUOTE(HerrVorragend @ 15. Februar 2011, 09:35)
So, nun fast 2 Jahr später möchte ich das Thema noch mal aufrollen.

@muermel01: Was ist denn aus dir geworden? Wie weit bist du mit deiner Ausbildung und wo fliegst du im Moment? Eventuell Antwort per PM.

Wie ist die Lage am Markt heute? Ich stehe vor der Entscheidung eine Ausbildung zu beginnen, oder eben nicht. Was ich gelesen habe war bis jetzt fast immer negativ und nimmt einen schon stark den Mut so viel Geld zu investieren, wenn am Ende nur die Schulden rufen. Doch waren die meisten Beiträge auch nur von 2008 bzw. 2009, selten von 2010.

Ich würde mich über ein paar Antworten freuen. Danke
*




***
Servus

Ich bin seit 13.09.2010 bei Bristow in Titusville in der kombinierten FAA/JAA-Ausbildung. Es macht sehr viel Spass, wenn man entsprechend die Ärmel hochkrempelt. Wer denkt, er kommt hier vorbei und macht die Ausbildung mal eben, wird sehr viel Geld verlieren und am Ende mit nicht viel nach Hause gehen.

Es ist sehr anstrengend, gerade die JAA-Seite ist mit lächerlich viel (unnützem) Lernen verbunden. Die FAA-Jungs fliegen nicht besser oder schlechter, müssen aber nur ein fünftel der Theoriestunden machen und hinterher keinen Hubschrauber bauen können ;-). Einiges ist auf der JAA-Seite auch besser, aber den grossteil an JAA-Wissen braucht man nach der Prüfung nie mehr wieder.

Aber wie gesagt, "put in the effort and you'll get the rewards".

Was die Chancen momentan angeht, es ist nach wie vor schwierig einen Job zu finden. Ein paar Jungs aus den letzten Kursen sind bei den Nordseebetreibern (CHC, BOND, Bristow) untergekommen. Natürlich mussten sie alle ihr JAA-IR selber finanzieren.

Eine gewissen Fluktuation an Fluglehrern gibts bei uns auch immer, da es halt eine grosse Flugschule ist und die Leute weg sind sobald sie etwas anderes finden. Allerdings war in letzter Zeit keiner dabei der einen Job mit unter 1000 Stunden bekommen hat. Die CFIs, welche einen Job hier in den USA gefunden haben, hatten alle zwischen 1200 und 2000 Stunden. Es sind dann i.d.R. die "klassischen" Aufstiegsjobs wie Touren fliegen in Alaska oder am Grand Canyon oder Utility in R44s.

In den USA ist die Stimmung in der Wirtschaft nicht besonders gut, daher sind die Jobs auch recht rar. Und ohne Greencard geht hier für "Non citizens" sowieso nichts.

Als Pilot qualifiziert man sich nämlich nicht für ein Arbeits-/Aufenthaltsvisum. Also Greencard-Lottery spielen, Amerikanerin heiraten oder sonstwie an eine Greencard kommen, sonst kann man hier nicht arbeiten. Aber selbst mit Greencard sind die Chancen momentan für Einsteiger nicht rosig.

lg
silber
QUOTE(huey_ @ 15. Februar 2011, 21:29)
Hast du eine Green-Card bzw. eine Arbeitserlaubnis für die USA?

Piloten ohne Arbeit gibt es dort nämlich "wie Sand am Meer"....

Ohne Arbeitsgenehmigung geht dort ohnehin nichts-und diese bekommst du nicht, wenn du "nur" Pilot bist/sein willst....
*




Ja habe ich.
silber
QUOTE(muermel01 @ 15. Februar 2011, 22:30)
***
Servus

Ich bin seit 13.09.2010 bei Bristow in Titusville in der kombinierten FAA/JAA-Ausbildung. Es macht sehr viel Spass, wenn man entsprechend die Ärmel hochkrempelt. Wer denkt, er kommt hier vorbei und macht die Ausbildung mal eben, wird sehr viel Geld verlieren und am Ende mit nicht viel nach Hause gehen.

Es ist sehr anstrengend, gerade die JAA-Seite ist mit lächerlich viel (unnützem) Lernen verbunden. Die FAA-Jungs fliegen nicht besser oder schlechter, müssen aber nur ein fünftel der Theoriestunden machen und hinterher keinen Hubschrauber bauen können ;-). Einiges ist auf der JAA-Seite auch besser, aber den grossteil an JAA-Wissen braucht man nach der Prüfung nie mehr wieder.

Aber wie gesagt, "put in the effort and you'll get the rewards".

Was die Chancen momentan angeht, es ist nach wie vor schwierig einen Job zu finden. Ein paar Jungs aus den letzten Kursen sind bei den Nordseebetreibern (CHC, BOND, Bristow) untergekommen. Natürlich mussten sie alle ihr JAA-IR selber finanzieren.

Eine gewissen Fluktuation an Fluglehrern gibts bei uns auch immer, da es halt eine grosse Flugschule ist und die Leute weg sind sobald sie etwas anderes finden. Allerdings war in letzter Zeit keiner dabei der einen Job mit unter 1000 Stunden bekommen hat. Die CFIs, welche einen Job hier in den USA gefunden haben, hatten alle zwischen 1200 und 2000 Stunden. Es sind dann i.d.R. die "klassischen" Aufstiegsjobs wie Touren fliegen in Alaska oder am Grand Canyon oder Utility in R44s.

In den USA ist die Stimmung in der Wirtschaft nicht besonders gut, daher sind die Jobs auch recht rar. Und ohne Greencard geht hier für "Non citizens" sowieso nichts.

Als Pilot qualifiziert man sich nämlich nicht für ein Arbeits-/Aufenthaltsvisum. Also Greencard-Lottery spielen, Amerikanerin heiraten oder sonstwie an eine Greencard kommen, sonst kann man hier nicht arbeiten. Aber selbst mit Greencard sind die Chancen momentan für Einsteiger nicht rosig.

lg
*




Danke sehr informativ.

In Deutschland sieht es auch nicht Rosig aus speziell für Beginner!

Und meinen Erfahrung nach sah es auch vor 3 Jahren nicht besser aus in Deutschland, Hat trotzdem Irgend jemand hier schon mal in USA speziell in Kalifornien gearbeitet für irgend ein unternehmen???

danke für die Infos!
nexus
Wenn Du fliegen willst mußt Du es hallt machen, damit Geld zu verdienen kannst Du nicht drauf zählen.
Von den 1000 Stunden zahlst Du die ersten 200 selbst die nächsten 800 4 Schüler bloß wer zahlt denen dann die 800?
Falko
Huey hat schon recht mit dem was er sagt.

Ich rate niemanden hier in die USA zu kommen da die Chancen einen job als CFII zu landen sehr sehr schlecht sind. Ich sage nicht das es unmoeglich ist aber es wird kein leichtes Spiel sein.

Egal mit welcher Flugschule ihr in kontakt steht, alle luegen was das Zeug haelt damit sie dein Geld "Geld deiner Bank" bekommen. Die Flugschulen haben es zur Zeit schwer in der USA, da die Banken hier seit der Finanzkrise kaum noch Geld fuer Flugschueler rausruecken. Einige Flugschulen arbeiten mit College's und Veteran's zusammen die "noch" Geld erhalten aber der Punkt ist doch, was bringt dir die FAA Ausbildung wenn du dannn auf der Strasse mit 70.000$ Schulden sitzt ?

Mir scheint ihr haettet bessere Chancen wenn ihr eure gesamte Ausbildung in EU macht und dann alles bis zum ATPL(H) mit ME IR(H) um in den offshoremarkt reinzukommen....aber selbst dann sind die Chancen sehr gering.
Versucht es doch erstmal bei der Bundeswehr, Bundespolizei und der Polizeien der Laender. Und wenn das nichts wird, lasst es besser sein.

Ich bin jetzt hier in der USA seit August 2006 und habe um die 2200 Std, Greencard "hochzeit" und fliege eine EC145/BK117 C2 SPIFR.

Ganz ehrlich, wenn ich damals gewusst haette was ich jetzt weiss, ich wuerde diesen Weg ueber die USA nicht nocheinmal waehlen. Dieser Weg ist mit einem Haufen Schulden und Ungewissheit verbunden. Ich haette lieber ein Beamter bei der Bundespolizei werden sollen ( Sichere Arbeitsstelle, festes Einkommen, Bund zahlt fuer die Pilotenausbildung, sichere Rente usw....) naja hinterher ist man immer schlauer.

Viel Glueck

Falko
Admin
QUOTE(Falko @ 17. Februar 2011, 19:08)
Ich haette lieber ein Beamter bei der Bundespolizei  werden sollen ( Sichere Arbeitsstelle, festes Einkommen, Bund zahlt fuer die Pilotenausbildung, sichere Rente usw....) naja hinterher ist man immer schlauer.
*

Soweit ich weiß, birgt das aber doch das Risiko, daß man am Ende Polizist bleibt ohne zu fliegen, oder hat sich da etwas geändert? blink.gif

Ich meine, man durchläuft erst die normale dreijährige(?) Ausbildung zum Polizist und bewirbt sich im Anschluß daran zur Aus- oder Weiterbildung im fliegerischen Dienst einer PHuSt. Wenn man nicht genommen wird oder im Auswahlprozess 'ausgesiebt' wird, ist man eben normaler Streifenpolizist - sicher mit all den Entwicklungsmöglichkeiten, die sich in dem Beruf ergeben, aber eben sehr weit von einem Cockpit entfernt.

Gruß,
Marcus
Falko
QUOTE(Admin @ 17. Februar 2011, 20:18)
Soweit ich weiß, birgt das aber doch das Risiko, daß man am Ende Polizist bleibt ohne zu fliegen, oder hat sich da etwas geändert?  blink.gif

Ich meine, man durchläuft erst die normale dreijährige(?) Ausbildung zum Polizist und bewirbt sich im Anschluß daran zur Aus- oder Weiterbildung im fliegerischen Dienst einer PHuSt. Wenn man nicht genommen wird oder im Auswahlprozess 'ausgesiebt' wird, ist man eben normaler Streifenpolizist - sicher mit all den Entwicklungsmöglichkeiten, die sich in dem Beruf ergeben, aber eben sehr weit von einem Cockpit entfernt.

Gruß,
Marcus
*




Da hast du vollkommen recht Marcus, man kann sich erst nach Abschluss der Polizistenausbildung fuer die Pilotenlaufbahn bewerben. Und wie du schon sagst, ob man reinkommt oder nicht ist eine andere Frage. Man haette dennoch sein PPL(H) als Hobby machen koennen und einen festen Job gehabt ohne 70.000$/Euro Schulden

Gruss Falko
Admin
Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

Ich würde auch Jedem(!) empfehlen zuerst eine "vernünftige" Ausbildung zu machen und das Geld für die CPL(H) zu verdienen. Es ist wirklich nicht klug, sich in Schulden zu stürzen um nach Abschluss der Ausbildung so gut wie keine Chance auf einen Job zu haben von dem man in absehbarer Zeit leben kann.

Ich weiß genau wie sich sowas liest und auch ich habe früher gedacht: "Der hat gut reden, der hat schliesslich seine Lizenz." aber es ist nunmal wirklich so: Viele haben nach der Berufspilotenlizenz einen Haufen Schulden am Hals und einen schlecht bezahlten Job ausserhalb der Fliegerei um diese abzuzahlen.

Man bezeichnet sowas auch als unkalkulierbares Risiko. eusa_naughty.gif

Sicher gibt es immer wieder Leute, die einen Job finden aber das ist eben nicht die Regel und man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen sondern sehenden Auges die ganze Sache angehen. Und wenn man die Lizenz endlich hat, fängt die eigentliche Durststrecke erst richtig an.

Niemand der den Traum vom fliegen träumt liest das gerne aber es ist schlichtweg die Realität mit der man sich auseinandersetzen muss. Für die leeren Versprechungen sind die Flugschulen zuständig, bei denen das zum Businessmodell gehört, denn die Flugausbildung ist genau das: Ein Business. Lizenz gegen Geld. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Gruß,
Marcus
Hawkeye
Ich schließe mich Falko da ebenfalls an. Wir hatten uns darüber schonmal ausgiebig unterhalten und eigentlich ist der freie Markt (in den USA) momentan am Arsch und man kann niemandem raten, seine Ausbildung noch selbst zu machen. Das Lustige ist, dass man das nicht nur von Leuten hört, die keine Jobs bekommen, sondern zum überwiegenden Teil auch von denen, die einen haben blink.gif Das liegt nicht zuletzt auch an Gehältern, die so respektlos sind, dass man sie nicht einmal mehr als schlechten Witz bezeichnen kann. Man kann es sich erlauben Leute für Arbeit ZAHLEN ZU LASSEN (kein Witz!!!), der Markt ist überschwemmt.

Es stimmt zwar, wenn man bei der BPol, LPol oder BW nicht in den fliegerischen Dienst aufsteigt, arbeitet man "nur" als Polizist oder Offizier (für angehende Piloten, die gerne nur lesen, was sie wollen: die Betonung in dem Satz liegt auf "man arbeitet"!). Aber: man hat eine sichere Stelle, festes Gehalt und soziale Sicherheit. Diese schönen Dinge hat man in der freien Wirtschaft nicht und die Zahl der Kreditleichen, die links und rechts meinen Weg gesäumt haben war überproportional hoch. Grund dafür: die Lage in den USA wurde in den Jahren 2009 und 2010 nach anfänglicher Normalität maximal beschissen, weil die Wirtschaftskrise im privaten Luftfahrtsektor mit knapp einem Jahr Zeitverzug zugeschlagen hat. Von all den Mitschülern, die mich durch meine Ausbildung begleitet haben, kann ich an einer Hand abzählen, wer eine Stelle bekommen hat. Auch wenn es derzeit aussieht, als ob sich der Markt langsam erholt, geht das trotzdem nur sehr, sehr träge von statten und Jobs kriegt man nach wie vor nicht durch Bewerbungen, sondern Glück und den völlig unproportionalen Irrsinn, den man dazu anstellen muss.

Ob die Chancen, wie Falko sagt, mit einer Ausbildung in Europa besser sind, wage ich zu bezweifeln (sofern nicht über eine Behörde finanziert), da Entry Level Jobs mit nun NOCH weniger PIC Stunden im Logbuch und NOCH mehr Schulden natürlich ungemein schwerer zu finden sind.

Für mich wäre heutzutage klar, dass ich den selben Weg nicht noch einmal einschlagen würde. Die Erfahrung ist im Rückblick zwar unschlagbar, aber es bleibt einfach zuviel auf der Strecke und die Investition ist eindeutig zu hoch. Und zwar nicht nur die monetäre.

Das bringt mich allerdings auch zu einem sehr weisen Wort, das jemand mal gelassen aussprach:
QUOTE
"Ich rate jedem davon ab, heutzutage noch in diesen Beruf zu gehen und sage sie sollen sich verpissen und laufen, so schnell sie können"
"Warum bist du immer so unfreundlich zu den Leuten, du fliegst doch selbst so gerne?!"
"Ja, schon. Aber die Leute, die nicht auf meinen Rat hören, sind die Wenigen, die genügend Entschlossenheit aufweisen, es entgegen aller Widrigkeiten in diesem Beruf zu etwas bringen!"
Cyclic
Aber Piloten werden trotzdem benötigt!! Lass mal die letzten alten Piloten in Rente gehen die nächsten 7-12 Jahre ... Also alleine auf Deutschland bezogen sollten dies schon locker ca. 70-100 Pilotenstellen sein! Die EU-Länder bauen jedes Jahr zb. die Luftrettung aus ...
Hawkeye
Moment, lass mich deinen Beitrag um ein einziges Wort ergänzen:

QUOTE(Cyclic @ 21. Februar 2011, 18:27)
Aber erfahrene Piloten werden trotzdem benötigt!!
*



So würde ich zustimmen wink.gif
Derzeit steht eindeutig ein Überangebot an (qualifizierten und unzureichend qualifizierten) Piloten einer geringen Nachfrage entgegen. Ob das in 7-12 Jahren bei steigenden Spritpreisen und - um bei deinem Beispiel zu bleiben - Kostenreduktionen im Gesundheitswesen anders wird... man wird sehen
Cyclic
Ja, da hast du auch Recht :-)
Vielleicht tankt man ja in 15 Jahren den Hubi per Windkraftanlage, wäre doch schön ^^ kommt auch!!
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