Vom Grundsatz her ist das in Panama möglich. Die JAR FCL ermöglicht die Umschreibung von jeder Lizenz die nach den Vorgaben der ICAO ausgestellt wurde. Das könnt ihr nachlesen in der JAR-FCL 2.016 "Erleichterung für Inhaber von Lizenzen, die von Nicht-JAA-Mitgliedsstaaten erteilt wurden" .
Ihr bekommt die in Deutschland gültige Version der JAR-FCL2 beim LBA auf der Internetseite.
http://www.lba.de/cln_009/nn_57316/SharedD...L1_JAR-FCL2.pdfDort heisst es : "der Bewerber für eine JAR-FCL-Lizenz(H) und, sofern zutreffend einer Instrumentenflugberechtigung (Instrument Rating/IR(H)), der bereits im Besitz einer gleichwertigen, von einem Nicht-JAA-Mitgliedsstaat gemäß ICAO Anhang 1 erteilten Lizenz ist, muss alle Bestimmungen der JAR-FCL erfüllen. Die Anforderungen an die Dauer der Ausbildung, Anzahl der Unterrichtsstunden der theorethischen sowie der praktischen Ausbildung können jedoch geringer sein. Erleichterungen können von der zuständigen Stelle anhand der Empfehlung eines geeigneten
Ausbildungsbetriebes gewährt werden"
Was heisst das denn nun auf deutsch?
Wenn man eine JAR-FCL Lizenz, egal ob PPL oder CPL haben möchte und bereits eine gleichwertige ICAO Lizenz hat, also einen ICAO PPL wenn man einen
JAR FCL PPL haben möchte, oder einen ICAO CPL wenn man einen JAR CPL haben möchte, kann die Dauer der Ausbildung, Anzahl der Unterrichtsstunden der
theoretischen und praktischen Ausbildung geringer sein. Allerdings müssen alle Bestimmungen der JAR-FCL erfüllt sein.
Was das im Einzelnen ist steht in der JAR FCL 2. Abschnitt C für PPL und Abschnitt D für CPL. Früher musste auch die 2.DV LuftpersV mit einbezogen werden aber das ist nun in den einzelnen Anlagen in der JAR FCL 2 integriert.
Wenn in Panama die Praktische und Theoretische Ausbildung auf diese Vorgaben ausgelegt ist kann eine FTO eine zugeschnittene erleichterte weitere Ausbildung in Deutschland der Zuständigen Stelle im Fall des PPL, der Landesbehörde, vorschlagen. Die Behörde Genehmigt diese geringere Ausbildung und nun ist der Weg frei für den JAA-PPL(H).
Wenn eine Zusammenarbeit mit einer Flugschule besteht ist dieser Vorgang sehr leicht, grundsätzlich ist das aber in jeder FTO möglich.
Für den CPL geht das auf die gleiche Weise. So habe ich meinen Australischen CPL in einen JAR-FCL CPL umgewandelt. Die FTO hatte einen Antrag gestellt, im Falle des CPL an das LBA. Die Schulung wurde um einiges erleichtert. So wurden mir zum Beispiel 12 der 30 Stunden erlassen und ich musste nur 2 Theoriefächer besuchen. Anschliessend mussten die theoretischen und praktischen Prüfungen gemacht werden und dann hatte ich meinen CPL.
Wenn eine Zusammenarbeit besteht, liegt der Vorteil darin das man direkt an eine FTO weitergeleitet wird und man keine FTO mehr suchen muss die einem einen Vorschlag für eine geringere Ausbildung erarbeiten und genehmigen lassen.
wenn sich das so realisieren lässt kann das eine gute Alternative sein und ein günstiger Weg zum CPL.
Auch muss ich auf der einen Seite muermel01 zustimmen. Ausbildungen im Ausland können der Ausbildung in Deutschland manchmal um längen vorraus sein. So enthält ein Australischer CPL eine Aussenlast Berechtigung und eine Streu und Sprühberechtigung. Die im Ausland unterschiedliche Gesetzgebung ermöglicht oft auch extensive Ausbildung in Aussenlandungen, Pinnacle Operations und verbunden mit dem Streu und Sprühtraining Ausbildung in Tiefflug oftmals in hot and high conditions welches zusätzlich Leistungsmanagement trainiert.
All das ist in Deutschland doch nur mit Schwierigkeiten möglich. Ein weiterer Vorteil im Ausland liegt in der Position des Schülers. Während man in Deutschland oft als Kunde behandelt wird ist man, ich kann jetzt nur auf Australien schliessen, woanders Schüler und Azubi. Eine Fülle von Aufgaben sind zu erledigen welche in Deutschland oftmals von Mechanikern übernommen werden. Auf der anderen Seite ist die Theorie im Ausland oft deutlich geringer, was dann aber wieder durch die Umschreibung auf JAR wettgemacht wird da ja alle Prüfungen zu schreiben sind. Man kann auf diese Weise die Vorteile von Beidem miteinander verbinden. In manchen Fällen hat das ganze noch den 3. Vorteil der Kostenersparnis und den 4. Vorteil einer Auslandserfahrung die einen in jedem Fall menschlich weiterbringt.