Tag,
auch hier im Forum macht sich das Sommerloch breit.
Alle scheinen in den Ferien zu sein. Gut für Euch.
Ich möchte heute meinen Beitrag zur Stopfung eben dieses Loches beitragen.
Im Zusammenhang mit der Ausbildung zum CPL(H) und deren Kosten kam in einem anderen Thread die Frage auf :“Wieviele Wege führen an Rom vorbei?“
Es wird hier häufiger auf Australien und Neuseeland verwiesen.
Da der Eine oder Andere hier einen Realitätscheck benötigt, habe ich stellvertretend für Euch mal meine Australische Kollegin interviewed.(Welch ein Zufall...)
Sie hat ihre Ausbildung 1999 im Alter von 20 Jahren in Neuseeland begonnen.
Für die komplette Ausbildung hat sie sich 18 Monate Zeit genommen, es geht aber auch schneller.
Die Kosten beliefen sich auf ca 45000 AUD, das war vor 10 Jahren, also bitte heutige Preise prüfen. (Schnell gegoogelt, nicht repräsentativ: $495 = ca. 300 Euro/Stunde), somit schon mal 45000 Euro nur für Flugstunden).
Der erste Job war dann der des Flughelfers, also Bodenpersonal für 200AUD pro Woche (7 Arbeitstage)
Die Bezahlung erfolgte alle 5 bis 6 Wochen.
Die Jobs für Neulinge sind wohl Hangar fegen, Heli waschen, dann Wartungsflüge, sowie die üblichen Touristenrundflüge.
Jeder der in der Luftfahrt tätig sei hätte sowieso einen Zweitjob.
Mit ein paar Stunden mehr auf der Uhr könne man 20000 bis 24000 AUD Jahresgehalt erwarten. Jedoch sind auch die Lebenshaltungskosten sehr hoch.
Sie isst gerne Hühnchen und ist mit 8 bis 10AUD dabei.
Sprit kostet von 1,40 bis 1,70.
Auf der folgenden Seite (aktuell 2006) sind Preise angegeben.
Die Aussage „Der Australische Dollar ist knapp die Hälfte vom Euro wert, Sie können nachfolgende Preisangaben in AU$ also einfach halbieren um eine Vorstellung von den Kosten in Euro zu bekommen.“ Ist natürlich Blödsinn, denn wer auswandert, verdient dort Dollar und tauscht keine Euronen. Allein die Zulassung eines Autos kostet wohl schon $600, also ein Drittel bis ein Viertel eines Monatsgehaltes.
Ein weiterer Kollege sagte:“Mit einem Gehalt unter 50000 bist Du hier ein Sozialfall.
Zum Vergleich: die Zweimotpiloten (S76 usw) verdienen um die 160000$“)
Entgegen den Behauptungen auf der Auswanderungsseite behauptet die Kollegin die Mieten im Busch seien höher, da hier weniger Wohnraum zur Verfügung stünde.
http://www.auswandern-info.net/australien/...australien.htmlDie Möglichkeit als Fluglehrer Stunden zu sammeln, wie z.B. in den USA, besteht ersteinmal nicht, denn man benötigt mindestens 400 Flugstunden um als Lehrer tätig werden zu können.
Dies empfinde ich als großen Nachteil gegenüber den USA (150, bzw. 200 Stunden) und der JAR ( 280 Stunden ).
Hier die Seite der CASA
http://www.casa.gov.au/scripts/nc.dll?WCMS...194:pc=PC_91264Sie hat heute, nach knapp 10 Jahren ca. 600 Flugstunden.
Weil in AUS nicht viel zu holen ist, arbeitet Sie jetzt eben woanders...
Ich stelle fest, Australien ist wohl kein Land zum Stundensammeln.
Dann stellt sich mir die Frage warum ein Unternehmer Jemanden (z.B. einen Deutschen) aufbauen sollte, wenn der nach einem, zwei oder auch drei Jahren wieder weg ist, wenn man doch einen Einheimischen viel länger an sich binden kann und auch keine Probleme mit Visa usw. hat.
Also, keine Ausbildung auf Pump und vergeßt auch Panama...
Macht was `draus.