Hallo Roman,
QUOTE(RomanM @ 20. Juni 2011, 18:48)
Ich habe gelesen, daß man während so einer Notlandung den Anstellwinkel des Rotors ändern muß. Aber wie geht das bei Turbinenausfall?
Das Zauberwort heißt "Freilauf". Wenn der Antrieb ausfällt (oder man selbst die Drehzahl zügig reduziert), dann drehen die Rotorblätter mit der eigenen Schwungmasse zunächst weiter, egal, was der Antrieb macht.
Da aber im normalen Flug die Rotorblätter einen gewissen Anstellwinkel haben, werden sie auch durch den Widerstand der Luft stark abgebremst. Das darf bei Antriebsausfall nicht passieren, also muss der Pilot zunächst schnell den Pitch/Collective senken, um die Rotorblätter flach zu stellen.
Dann sackt die Maschine ab, der Fahrtwind kommt von unten und der Rotor kann Drehzahl aufbauen (wie ein Windrad).
Den Rest findest Du unter
Wikipedia beschrieben.
QUOTE(RomanM @ 20. Juni 2011, 18:48)
Mußte jemand hier schon mal ohne Turbine notlanden? Wie fühlt man sich da?
Helipiloten müssen das regelmäßig (mit Fluglehrer) üben. Man simuliert das eben durch schnelles Senken des Pitches. Der Fahrstuhl geht dann schon ziemlich zügig abwärts ;-). Aber wenn man einmal gemerkt hat, dass man das eigentlich ganz gut abfangen kann, ist das ein zwar immer heikles, aber - je nach Heli-Typ - nicht wirklich schweres Manöver. Regelmäßiges Üben vorausgesetzt.
QUOTE(RomanM @ 20. Juni 2011, 18:48)
Was macht man, wenn man irgendwo weit weg vom Flugfeld notlanden mußte? Kommt dann der Flugmechaniker zum Hubschrauber oder transportiert man den Hubschrauber irgendwie zurück zum Flugfeld?
Das dürfte vom tatsächlichen Schaden an der Maschine abhängen. Üblicherweise ist erst mal Schluss mit Fliegen (wenn man keinen eigenen Mechaniker an Bord hat). Dann kommen Kran und Tieflader zum Einsatz (ggf. müssen die Rotorblätter vorher abmontiert werden), die die Kiste zur nächsten zugelassenen Werft karren.
Deswegen sollte man eine AR im Ernstfall auch immer neben einer Straße beenden ;-)
Schönen Gruß
Spartacus